Architektur der Erinnerung
Die Denkmäler des Bogdan Bogdanović

URBAN+ 2008, 125 min, deutsch / englisch / bosnisch-kroatisch-serbisch, HD

Bogdan Bogdanović, geboren 1922 in Belgrad – Architekt, Urbanist, surrealistischer Künstler und Literat, Hochschulprofessor sowie ehemaliger Bürgermeister von Belgrad – schuf zwischen den 1950er und den 1980er Jahren 20 großmaßstäbliche Denkmäler gegen den Krieg, verteilt über ganz Jugoslawien. In kaum einem anderen europäischen Land wurden die Geschichte und das Geschichtsbewusstsein so sehr durch Gewalt und Vernichtung geprägt wie in dem inzwischen zerfallenen Vielvölkerstaat. In radikaler Abkehr von unzähligen klerikal-nationalistischen oder dem sozialistischen Realismus verpflichteten Monumenten verweigern Bogdanovićs Werke jegliche Abbildung des Schreckens und Entsetzens. Weder klagen sie Schuldige an, noch heroisieren sie die Opfer.

Bogdanovićs Architektur der Erinnerung ist eine formal zeitlose, metaphorische Auseinandersetzung mit uralten menschlichen Ängsten und Hoffnungen. Dazu inspirierten ihn Bilder aus seinen Träumen ebenso wie regionale Mythen oder esoterische Schriften antiker Philosophen. In seinen Büchern und Pamphleten bezog der spätere Exilant schon frühzeitig Position gegen jegliche Form politischer Radikalisierung und sah in verblüffender Weise die Wiederkehr des Terrors in seiner Heimat voraus. Mit Ausbruch des jugoslawischen Bürgerkriegs 1991 wurden Bogdanovićs Gedenkstätten dann zum Ziel von nationalistischem Revanchismus und mutwilliger Zerstörung, wodurch sie aus der Geschichte unvermittelt in die Gegenwart zurückgeholt wurden.

Das filmische Portrait sieben ausgewählter Denkmäler – vom Memorial am jüdischen Friedhof der serbischen Hauptstadt Belgrad über die „Stadt der Toten“ im bosnisch-herzegowinischen Mostar bis hin zum wohl bekanntesten Monument im ehemaligen Vernichtungslager im kroatischen Jasenovac – will der europäischen Öffentlichkeit das bislang nicht adäquat dokumentierte architektonische Werk von Bogdan Bogdanović präsentieren. Darüber hinaus setzt es die surrealistische Architektur mit der Literatur des 2010 in Wien gestorbenen Intellektuellen in Beziehung – und reflektiert daran die Geschichte und Gegenwart Jugoslawiens.

Mit finanzieller Unterstützung durch DIE ERSTE österreichische Spar-Casse Privatstiftung, Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur, Filmfonds Wien, Stadt Wien – Kultur, Land Oberösterreich – Kultur, Land Salzburg – Kultur, Bundeskammer der Architekten und Ingenieurkonsulenten, Kvarner Wiener Städtische Zagreb, Hyatt Regency Belgrad, KIA Austria

Arhitektura sjećanja
Spomenici Bodgana Bogdanovića

2010, 125 min, bosanski-hrvatski-srpski, HD

Bogdan Bogdanović, rođen 1922 godine u Beogradu – arhitekta, urbanista, nadrealistički umjetnik i pisac, profesor univerziteta i nekadašnji gradonačelnik Beograda – stvorio je u periodu između 50ih i 80ih godina prošlog stoljeća 20 impozantnih spomenika protiv rata, raspoređenih širom Jugoslavije. Ni u jednoj drugoj europskoj zemlji ne može se pronaći povijest toliko prožeta nasiljem i uništavanjem kao u nekadašnjoj jugoslovenskoj državi. U radikalnom odvraćanju od brojnih klerikalno-nacionalističkih ili socijalističkom realizmu posvećenih spomenika Bogdanovićeva djela uskraćuju svaki odraz strahota i užasa. Ne optužuju krivce, niti podižu žrtve u status heroja.

Bogdanovićeva Arhitektura sjećanja je formalno neprolazna, metaforična polemika među prastarim strahovima i nadanjima čovječanstva. Inspirisale su ga slike iz njegovih snova, jednako kao i mitovi okolnih područja ili tajanstvene zabilješke antičkih filozofa. U svojim knjigama i pamfletima ovaj budući izgnanik već rano se protivi svakom obliku političkog radikalizma, i na zapanjujući način on predskazuje povratak terora u njegovu domovinu. Sa izbijanjem građanskog rata u Jugoslaviji 1991. godine Bogdanovićevi spomenici postaju meta nacionalističkog revanšizma i neobuzdanog uništavanja, čime su iz prošlosti neočekivano vraćeni u sadašnjost.

Filmski portret sedam odabranih spomenika – od memorijala na jevrejskom groblju u Beogradu, preko „grada mrtvih“ u Mostaru, pa do najpoznatijeg monumenta u nekadašnjem koncentracionom logoru u Jasenovcu – želi europskoj javnosti prikazati do danas neadekvatno dokumentirana arhitektonska djela Bogdana Bogdanovića. Povrh toga, povezuje nadrealističku arhitekturu sa literaturom 2010 godine u Beču preminulog intelektualca – reflektujući kroz njih povijest i sadašnjost nekadašnje Jugoslavije.

Informationen für FilmVeranstalter

Diskutieren Sie mit dem Regisseur! Bei Interesse steht Stadtplaner und Filmemacher Reinhard Seiß gern für Filmgespräche und Diskussionen mit dem Publikum oder lokalen Experten zur Verfügung.

Technische Daten des Films

Filmlänge
125 min
Filmauflösung
HD
Filmdateiformat
bevorzugt DCP
Filmübermittlung
bevorzugt per WeTransfer

Fixkosten – Filmpräsentation

Filmlizenzgebühr
400,- Euro (für 2 Präsentationen innerhalb eines Halbjahrs)
Filmübermittlung
15,- Euro Unkostenpauschale bei online-Übermittlung (WeTransfer) oder anfallende Versandkosten (hin & retour) bei Übermittlung einer Festplatte
Filmmusikmeldung
bei AKM (Österreich), GEMA (Deutschland), SUISA (Schweiz) oder der Verwertungsgesellschaft Ihres Landes

Optionale Kosten – Filmpräsentation

Filmgesprächshonorar
500,- Euro bei Einladung des Regisseurs zur Diskussion
Reisekosten
Fahrt- und etwaige Übernachtungskosten des Regisseurs
(bei einer zusammenhängenden "Tournee" in einer Region teilen sich die Reisekosten auf mehrere Veranstalter auf)

PresseTexte

Pressetext mit 500 Zeichen

Architektur der Erinnerung
Die Denkmäler des Bogdan Bogdanović

Regie: Reinhard Seiß, Wien 2008, 125 min

Der Stadtplaner und Fachpublizist Reinhard Seiß portraitiert in seinem Film das Werk des 1922 in Belgrad geborenen und 2010 im Wiener Exil gestorbenen Architekten und Literaten Bogdan Bogdanović: 20 großmaßstäbliche surrealistische Denkmäler gegen Krieg und Vernichtung, die ab den 1950er Jahren in Jugoslawien errichtet, Zeit ihres Bestehens von nationalistischen Eiferern angefeindet – und in den Jugoslawienkriegen der 1990er Jahre von der gewaltreichen Geschichte der Region wieder eingeholt wurden.

Weitere Informationen sowie DVD-Kauf unter www.urbanplus.at

Pressetext mit 1.000 Zeichen

Architektur der Erinnerung
Die Denkmäler des Bogdan Bogdanović

Regie: Reinhard Seiß, Wien 2008, 125 min

Bogdan Bogdanović – Jahrgang 1922, Architekt, Literat, Hochschulprofessor und ehemaliger Bürgermeister von Belgrad – schuf zwischen den 1950er und den 1980er Jahren 20 großmaßstäbliche surrealistische Monumente gegen Krieg und Vernichtung, verteilt über ganz Jugoslawien. Schon während des kommunistischen Regimes von nationalistischen Eiferern angefeindet, wurde Bogdanović – eine Gallionsfigur des intellektuellen Widerstands gegen das Regime von Slobodan Milošević – mit Ausbruch des Jugoslawienkriege 1991 mit dem Tode bedroht und sein versöhnliches Werk zum Ziel mutwilliger Zerstörung. Der Film des Stadtplaners und Fachpublizisten Reinhard Seiß portraitiert erstmals die kunsthistorisch einzigartigen Gedenkstätten des 2010 im Wiener Exil gestorbenen „verdammten Baumeisters“ – und setzt seine Architektur mit dessen Literatur sowie mit der Geschichte und Gegenwart seiner jugoslawischen Heimat in Beziehung. Bis heute hat die humanistische Botschaft der Werke Bogdan Bogdanovićs als Gegenpol zu Krieg und Revanchismus nichts an Aktualität verloren.

Weitere Informationen sowie DVD-Kauf unter www.urbanplus.at

Pressetext mit 1.500 Zeichen

Architektur der Erinnerung
Die Denkmäler des Bogdan Bogdanović

Regie: Reinhard Seiß, Wien 2008, 125 min

Bogdan Bogdanović, geboren 1922 in Belgrad – Architekt, Urbanist und Literat, Hochschulprofessor und ehemaliger Bürgermeister von Belgrad – schuf zwischen den 1950er und den 1980er Jahren 20 großmaßstäbliche surrealistische Monumente gegen Krieg und Vernichtung, verteilt über ganz Jugoslawien. Seine Gedenkstätten – manche zeigen die Ausmaße antiker Städte, manche sind regelrechte Land Art-Projekte – verweigern sich nicht nur gegenüber der sozialistisch-realistischen Doktrin jener Epoche, sondern auch gegenüber jeglicher politischen oder klerikalen Vereinnahmung. Die formal zeitlosen, metaphorischen Memorialbauten vermeiden jede Abbildung des Schreckens und Entsetzens. Weder klagen sie Schuldige an, noch heroisieren sie die Opfer.

Schon während des kommunistischen Regimes von nationalistischen Eiferern angefeindet, wurde Bogdanović – eine Gallionsfigur des intellektuellen Widerstands gegen das Regime von Slobodan Milošević – mit Ausbruch des Jugoslawienkriege 1991 mit dem Tode bedroht und sein versöhnliches Werk zum Ziel mutwilliger Zerstörung. Der Film des Stadtplaners und Fachpublizisten Reinhard Seiß portraitiert erstmals die kunsthistorisch einzigartigen Gedenkstätten des 2010 im Wiener Exil gestorbenen „verdammten Baumeisters“ – und setzt seine Architektur mit dessen Literatur sowie mit der Geschichte und Gegenwart seiner jugoslawischen Heimat in Beziehung. Bis heute hat die humanistische Botschaft der Werke Bogdan Bogdanovićs als Gegenpol zu Krieg und Revanchismus nichts an Aktualität verloren.

Weitere Informationen sowie DVD-Kauf unter www.urbanplus.at

Pressefotos

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URBAN+) in höherer Qualität benötigen, wenden Sie sich bitte an
urban.plus@gmx.at.

Bogdan Bogdanović im Interview 2007
Sein erstes Denkmal am Sephardischen Friedhof in Belgrad
Sein berühmtestes Denkmal im ehemaligen Vernichtungslager Jasenovac
Der Partisanenfriedhof in Mostar, bis heute Ziel von politischem Vandalismus
Wie so oft, schuf Bogdanović auch in Kruševac ein wahres Land Art-Projekt.
Auch die Gedenkstätte in Vukovar wurde während des Kriegs in den 1990er Jahren stark in Mitleidenschaft gezogen.
Bogdanovićs letztes Denkmal in Popina

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